Der Daily-Soap-Slow-Chat von Onkel "hobr":

Daily Soap

Started by hobr
on Tue Nov 09 14:30:06 PST 1999

Highlights aus der sagenhaften Nach-KingKong Zeit


Warum dies?

Posted by hobr
on Tue Nov 09 14:32:33 PST 1999

Gern wollte ich die Aufmerksamkeit der ehrwürdigen Gesellschaft auf die ebenfalls sehr bewegten Zeiten lenken, in denen sich die Altvorderen bereits unter sicheren Dächern und in trockenen Tüchern gewälzt haben. Damals haben sich, meist ohne Euer aller Wissen, die sozialen Krämpfe der aufkommenden 70er auch und natürlich besonders in dem Euch sehr bekannten Keller abgespielt; und nicht nur da, auch in den angrenzenden Gefilden haben sich teils dramatische Ereignisse abgespielt. Im folgenden werde ich versuchen, meine lückenhaften Erinnerungen an diese wirren Jahre wiederzugeben, und jeder der dazu beitragen kann, ist herzlich eingeladen.


Kapitel 1: Die Waschküche

Posted by hobr
on Wed Nov 10 04:04:08 PST 1999

Verstossen aus den Gemaeuern der Alfredstrasse suchte ich Schutz und fand ihn in den heimeligen Waenden der Frau v.P., war damit nach meiner Erinnerung der erste staendige Bewohner des Kellers; nicht aber unseres Kellers, nein dazu reichte der schmale Lohn eines Druckfarbenlieferanten bei weitem nicht. Frau v.P. war so freundlich, mir (ich meine fuer 60DM) den abgehaengten bewohnbaren Teil ihrer Waschkueche zu ueberlassen. Nicht so ganz doll, aber ausreichend fuer meine bescheidenen Beduerfnisse.

Ich ging dann, aehnlich Herrn R., taeglich zu meiner Maloche in die Stadtbahnstrasse und kehrte abends in mein Loch zurueck. Frau v.P. hatte mich irgendwie in ihr Herz geschlossen (Schwiegersohnsyndrom o.ae.), begruesste mich oft, ich glaube sogar taeglich, im Treppenhaus und lud mich auch haeufiger ein, ihr und Herrn R. in ihrer Wohnung bei der Betreuung ihrer Hunde zuzusehen, die sich auf den Polstern rekelten. OK, das muss nach aussen so gut ausgesehen haben, dass sich bald neue Bewohner, diesmal des Hauptkellers, zu mir gesellen sollten.

Dazu aber mehr im Kapitel 2: Lotti und ihre Mulattin.


re: Kapitel 1: Die Waschküche

Posted by tbc
on Thu Nov 11 09:55:40 PST 1999

Wann kommt Kapitel 2 ? Lotti und ihre Mulattin klingt vielversprechend !
By the way: Aus der Alfredstr. verstossen, das klingt dramatisch !
Wie war das eigentlich ?
Fragen ueber Fragen.


Alfredstr

Posted by hobr
on Fri Nov 12 03:46:27 PST 1999

Sollst Du haben, Kapitel 2. Schnall dich schon mal an!

Alfredstraße? Ja kann sein sein, daß sich da erste Lücken zeigen - Alfredsheimer, glaub ich. Es war sogar vielleicht in meiner Vor-Alfred Zeit. Aber die Alfredstr. bekommt natürlich in dieser Serie an späterer Stelle noch verschiedentlich richtig Fett weg...


re: Alfredstr

Posted by tbc
on Fri Nov 12 04:53:00 PST 1999

Where is the beef ?


Kapitel 2: Lotti und ihre Mulattin.

Posted by hobr
on Fri Nov 12 06:02:56 PST 1999

Das war schon sehr nett, die Zeit mit den beiden. Wer erinnert sich nicht an Lotti, die schnelle Wilde mit der Gitarre in der Hand. Sie war gerade ausgebrochen aus dem Heim, wo sie Behinderte betreut hatte und befand sich nun auf einem irrwischartigen Dauerrritt durch die Gemeinde, immer mit einem Hang zum Lesbischen. Schlief mal hier mal dort etc. Doch dann hatte sie plötzlich diese wunderschöne Frau an der Hand, ich weiß nicht mehr den Namen, die wie Angela Davis aussah. Wunderschön anzusehen die beiden, wie sie sich in kurzer Zeit den Keller hergerichtet hatten und darin Musik und andere schöne Dinge machten.

War das für mich eine Freude, abends aus meinem tristen Waschküchenbett mit dem Riesenfederbett raus, raus auch aus dieser modrigen Waschküche mit grauen Zuber, durch den Flur, vorsichtig angeklopft und dann hinein in den urgemütlichen King-Kong Keller. Wir haben dann meist gemeinsam Geschichten erzählt, ein wenig Musik gemacht, geraucht und so allerlei mehr, ganz wie in alten Zeiten. Und ich muß sagen, die beiden haben sehr wenig Hemmungen gezeigt mir gegenüber, das war eher umgekehrt. Ich will hier nicht aufschneiden - aber ich kann mit Fug und Recht behaupten, daß ich mehrfach in das gemütliche Ehebett geladen wurde; allein ich blieb, zugegeben, standhaft und ließ mich auch durch derer beider gute Laune nicht aus meiner schüchternen Ecke hervorlocken. Oder wolltet Ihr das gar nicht hören?

Wie es aber dann doch noch zum Showdown kam und wie Frau v.P. zum Schiedsrichter wurde, davon mehr im Kapitel 3.


re: Kapitel 1: Die Waschküche

Posted by alter(Phater Alexander)
on Sat Nov 13 04:43:11 PST 1999

Was ist eigentlich aus Lotti geworden ???? Das ist schliesslich noch so eine besondere Ecke /Zone der lieben geliebten und doch so wirren Vergangenheit !!!


re: Kapitel 2: Lotti & ihre Mulattin

Posted by gubernator
on Sat Nov 13 12:21:44 PST 1999

Ich könnte mir die beiden durchaus als Ehrengäste vorstellen.......

Zur Daily Soap:
UND OB wir das hören (bzw. lesen) wollten und wollen,
gell ?!!?!


Kapitel 3:

Posted by hobr
on Mon Nov 15 10:18:03 PST 1999

Wie gesagt, friedlich und nett diese Zeit. Fortschreitender Frühling, alle zufrieden; das einzige was richtig nervte, war natürlich der Job: Druckfarben aus einem großen Tank in Eimer pumpen, ausliefern and all so etwas, alles bei 190 DM die Woche und einem halben Liter Gratismilch täglich als freiwillige Arbeitgeberleistung - ätzend. Aber daheim waren alle ganz zauberhaft zu mir; die Mädels schaftten es jeden abend mich aufzurichten, auch wenn ich selbst so gar nichts mehr brachte - oft träumte ich, auch noch spät in der Waschküche, dabeizusein; allein vermochte ich mich nicht einzumischen in eine intakte Zweierbeziehung; auch Madame v.P. empfing mich oft an der Treppe, ich muß allerdings gestehen, daß ich mich dem Hochgeruchstrakt Wohnzimmer mehr und mehr entziehen wollte. Auch heute noch mag ich Hunde gar nicht, und auf dem Sofa finde ich sie geradezu abstoßend; und diese Rehpinscher fand ich geradezu absurd, dies mag mir die sehr verehrte Madame nachsehen. Also entzog ich mich zunehmend diesem Zugriff, hatte auch sonst keine weiteren Kontakte im Haus, noch nicht einmal zu Duschner, und strebte zunehmend direkt meiner Waschküche und dem wohligen Kellergeruch entgegen. So auch einen Tag, als sich mir Frau v.P. wieder einmal entgegenstellte; ich erfand kurzerhand ein kleines Problem in der Waschküche und woltte hinunter, sie als sorgende Landlady folgte mir, um den Schaden sofort zu begutachten. Unten rein in die Tür, (sie war natürlich nie abgeschlossen, wozu auch) und hinter den Vorhang in die Wohnecke. Beide standen wir plötzlich versteinert da, in meinem Bett - nein, kein Rehpinscher, sondern fröhlich quietschend und splitternackt unter der dicken Federdecke - meine beiden Mädels. Sie haten wohl einen Generalangriff vor und dachten, wenn nicht drüben, dann halt hüben. Sie nahmen denn auch dieses überraschende Treffen sehr freudig hin. Von uns beiden faßte sich Frau v.P. erheblich früher als ich, wenn man davon ausgehen darf, daß lautes Pusten und und empörtes "Haaah" und "Ääh" oder "Oooh" eine Art von Fassung sind. Hinzu kam allerdings ein recht hochdruckartiger Gesichtsausdruck und ein bühnenreifer Abgang mit fliegendeer Schleppe, wenn man bei einem Kittel von so etwas reden darf. Und ich, hab mich erstmal wortlos neben das Bett auf die Bank gesetzt, völlig platt wie ich war.

Ich werde jetzt natürlich nicht die volle Wahrheit erzählen, dann bliebe ja nichts für Kapitel 4.


re: Kapitel 3:

Posted by tbc
on Tue Nov 16 01:20:13 PST 1999

Bitte weiter !
Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.


Feiertag

Posted by hobr
on Tue Nov 16 08:14:19 PST 1999

Heute ist Feiertag in Madargaskar und ich muß Kinder hüten und Pfannkuchen backen.

Daher fällt die daily soap leider aus - guckt doch GZSZ, das ist auch ganz gut


re: Feiertag

Posted by tbc
on Wed Nov 17 00:08:06 PST 1999

Sei ehrlich, Du hockst auf Deiner Negermammi.


Kapitel 4:

Posted by hobr
on Wed Nov 17 09:56:40 PST 1999

Leider muß ich den geneigten Leser enttäuschen - in der Folge passierte gar nichts. Weder stürzte ich mich in die Gänsefedern, noch kamen mir sonst irgendwelche tollen Ein- oder Ausfälle. Ich erinnere mich nicht einmal, wie ich aus dieser Situation heraus kam. Ich glaube, ich habe mich umgehend in unser aller reinen Keller zurückgezogen und dort Gitarre gespielt oder etwas ähnlich blödes. Und habe dort sicherlich gewartet, bis die beiden aus meinem Bett gekrochen kamen zum gemeinsamen Abendessen im mittleren Raum - ich erinnere mich an verschiedene schöne Abendessen dort, aber ob dieser Tag dazugehörte, ich weiß es einfach nichrt mehr. Und ich glaube, ich bin dann recht bald in meine vorgewärmte Koje gekrochen - beschmutzt war ja zum Glück nichts - und bin überaus grübelnd eingepooft. Sicher ist nur wie so oft bei verpaßten Chancen: Hinterher bestraft einen das Leben mit aller Härte. Unsere verehrte Madame v.P. bestrafte mich nachher mit reiner Verachtung, ebenso wie Herr R. Und die tapfere Lotti hielt es auch nicht mehr lange in diesem unserem gemütlichen Keller, sie driftete ob dieser hehren Enttäuschung bald vollends ins Lesbenmilieu ab, ähnlich wie ihre wunderschöne Freundin. Ich erinnere mich an so schreckliche Namen wie Lesbe Fischi und andere. Wahrlich kein Ruhmesblatt in der ehrwürdigen KingKong Geschichte, aber ich wollte nichts dergleichen ungesagt lassen, die Belastung für das kommende Ahnendiner wäre zu drückend gewesen. Ich selbst hielt es auch nicht mehr lange im Keller aus, vollends geschwächt erlitt ich eine schwere Rippenfellentzündung und wurde - jetzt erinnere ich mich genau - außerordentlich zuvorkommend und freundlich im Kreise der hoffnungsvoll auflebenden Alfredstraße aufgenommen, deren Beitreten ich vorher so schnöde abgelehnt hatte. So war's gewesen und nicht annersrum! Den Keller bzw. die Waschküche übergab ich damals, ich hoffe, ich bring nicht wieder alles durcheinander, an unser aller Freund Udo, von dem ich weiß, daß er eine Menge Abenteuer berichten kann.

Es könnte dies ein Kapitel 5 sein, woll'n mal sehen.


re: Kapitel 4:

Posted by alter (Phater Alexander)
on Sun Nov 21 11:38:07 PST 1999

Also mein lieber: nicht nur, wenn man mit der king-kong-geschulten Phantasia zwischen den Zeilen liesst, nein wohl auch in der Realität verschweigst Du, lieber Hoddl, uns da wohl schon einen nicht ganz langweiligen Teil der Wahrheit, gelle?
War da nicht noch eine Zeit im Schwesternheim so ganz nebenbei, oder sollte mein Gedächtnmis mich da in der Zeit täuschen, war dieses Kapitel nicht zur Waschküchenzeit geschrieben....????

Weiter Hoddl, wir warten auf´s nächste Kapitel, dann mit dem Rest der Wahrheit.....


Kapitel 5: Ein Aufruf

Posted by hobr
on Wed Nov 24 09:12:58 PST 1999

Ob der zahlreichen und fortschreitenden Gedächtnislücken, liebe Leute - Ihr wißt, Alfrezheimer! - muß ich Euch leider bitten, selbst mit Hand anzulegen, um die vielen wirren Pha(nta)sen (Funphasen) der Nach-KingKong Ära einigermaßen zu rekapitulieren. Also, schmeißt Euch in die Tasten um ein möglichst lückenhaftes Bild dieser interessanten Episoden zur gemeinsamen Aufarbeitung herzustellen. Ich selbst muß bekennen nur noch bruchstückhaft dies alles erinnern zu können - Ihr werdet mich ja demnächst wiedersehen, aber noch lange nicht wiedererkennen, hä, hä!

Okay, Alter. Schwesternheim ist versprochen für später. Und die Almdudler Zitzi - die kennst Du glaub ich noch gar nicht - kommt auch noch auf den Tisch.

Ich werde also einzelne Mosaiksteine herauspicken, und da wir gerade bei lesbisch waren, fange ich damit an: Auch von Susi Drews war ja des öfteren die Rede.


Kapitel 6: Mit CreameCheese in Leckerland

Posted by hobr
on Wed Nov 24 09:17:47 PST 1999

Nein, ich will damit nicht sagen, daß ich Susi für schwul halte, nein, sie war rein zufällig dabei, als ich mit ihr auf den Kiez wollte und natürlich - wo auch sonst hin - ins Camelot. Es war dies eine Zeit, die etwas später liegen dürfte als die vorangegangenen Ereignisse, aber selbst die C14-Analyse gibt darüber nur ungenau Auskunft; ich weiß nur, ich wohnte damals bei Susi's Eltern im Haus, Parterre mit Kohleofen. Und Susi selbst wohnte unter dem Dach. Und dummerweise - Alex, was hast Du eigentlich mit dieser Frau angestellt - hatte sie einen elend beknackten Verlobten zu der Zeit, so eine Art Versicherungstyp oder so. Name vergessen. Dieser Blödmann mußte also ausgerechnet dabeisein, als ich mit Susi ins Camelot wollte. Es gab dann die ernüchternde Feststellung, daß pro Frau nur ein Mann mit in dieses sagenhafte Land hineindurfte, dies machte uns unmißverständlich der Türsteher, natürlich ein Mann, klar. Was tun? Spontan, wie ich damals noch war, hakte ich mich zwischen zwei Mädels unter, die fein angemalt und klamottenmäßig im Zwillingslook, gepunktete Röckchen (nicht Punk. Pünktchen!) etc, daherkamen. Direkt vor dem Türsteher dort eingehakt, wollte ich dann locker ins Camelot gelangen, aber leider nur - wollte. Die beiden Mädels kratzten sofort in meinem Gesicht herum, ihre Nägel waren lang und krallig. Und der Wächter dort wartete nur auf so etwas - ob er mir noch aufs Maul gegeben hat, weiß ich nicht mehr so genau, ich glaube aber nicht. Und Susi? Was machte die? Mit ihrem Idioten? Klar, die gingen an mir vorbei lachend direkt in dieses scheußliche Camelot. Seitdem hasse ich Versicherungsvertreter.

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