Zeichen 265

Zeichen 265, Höhenbegrenzung

Höhenbegrenzung

Es kommt selten vor, daß man auf offener Straße einen König sieht.
Und ihn erkennt;
denn er trägt heutzutage keinen Purpurmantel mehr.
Ich hatte Glück,
wenn man denn einen König life zu sehen zu seinem Glücke zählen will.
Daß ich den König sehen konnte,
war ohnehin nicht mehr als nur ein Augenblick.
Der Troß mit ihm verschwand,
wie er gekommen.
Die Straße war bald wieder alltagsgrau.
Mich ritt darauf der Wunsch einmal zu stehen,
an einem Platz, wo vor mir schon ein König stand.
Noch hatte ich nicht ganz den Ort erreicht,
sah ich ein goldnes Etwas auf der Straße liegen.
Ein Zacken war's.
Den konnte man, wenn man's nicht wüßte,
für eines goldnen Barsches Zacken halten.
Doch dieser hier,
ich kann das jetzt vor Glück nur lallen,
ist einem König , den ich sah,
aus seiner Krone ausgefallen.
Ich barg den Schatz so schnell es ging
und dankbar hob ich meinen Blick gen Himmel.
Der Blick fiel ungwollt dabei auf eine hohe Brücke.
Man kann es glauben oder nicht;
dort oben an der Brücke Unterkante,
hatte ein zweiter Königskronenzacken sich verirrt.
Doch frag mich keiner,
wie dieser Zacken,
dreimeterachtzighoch über diesem Platz,
den Weg genommen, den er nahm.

HA